Nichts ist, wie es scheint – wenn du 13 bist! Kinder verwandeln sich in Lolitas, Tänzerinnen in Diven, Mädchen in unglückliche Ehefrauen oder unerschrockene Provokateurinnen. Dreizehn 13-jährige Performerinnen sind hin- und hergerissen zwischen Erwartungshaltungen und Identitätssuche. Mittendrin: Bodybuilder Stefan Gota, der versucht, Herr der unkontrollierbaren Menge zu werden. Wer sind diese Mädchen, die ihre Wirkung so selbstbewusst im Griff haben? Zu einem starken Soundtrack und mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Debatten gelingt der belgischen Regisseurin Lies Pauwels gemeinsam mit ihren furchtlosen Komplizinnen ein Abend, der den besonderen Moment zwischen Kindsein und Erwachsenwerden einfängt und der berührt, sprachlos und glücklich macht.

Warum 13-jährige Mädchen?

Lies Pauwels: Dieses Stück thematisiert eine Welt im Wandel, und die Mädchen sind eine Metapher dafür. Sie befinden sich an einem Punkt, an dem sie etwas von ihrem instinktiven Bewusstsein verlieren und die Welt mit ihren Konventionen, Codes und Regeln verstehen lernen – und von ihr akzeptiert werden wollen. Die Teenager formen sich eine Identität, so wie die Welt gerade auch nach einer Identität sucht. Es gibt viel zu gewinnen und viel zu verlieren und Dunkelheit auf beiden Seiten.

Warum spielt Musik eine große Rolle in deiner Arbeit?

Lies Pauwels: Musik bringt Emotion, Energie, Kreativität und Feinheit in meine Arbeit. Sie treibt mich an und ist eine Gefährtin. Auf den Proben ist sie eine zusätzliche Regisseurin, sie kommuniziert ganz direkt mit den Spielerinnen. Auf der Bühne lässt sie einen anderen Kontext aufscheinen, verstärkt etwas oder dient als Kontrapunkt. Die Musik umhüllt das Stück, und darunter können wir verletzlich sein.

Wärst du gern noch mal 13?

Lies Pauwels: Warum nicht? Anderseits, doch lieber nicht … (lacht)
 

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  • Dauer: 1:45h, keine Pause
  • Uraufführung/Premiere: 02.11.2018
  • Sprache: Deutsch mit englischen Übertiteln​
Trailer Der Hamiltonkomplex
(c) The Laboratory of Manuel Bürger  
Pressestimmen

„Die Bilder, die entstehen, sind verletzlich und schön. Verstörend mitunter auch.“
FAZ, Simon Strauß

„Selten habe ich einen so berührenden, beklemmenden, verstörenden, geheimnisvollen, heiter gelösten, furchtlosen Theaterabend gesehen.“
kultur.west, Andreas Wilink

„Etwas wie ‚Der Hamiltonkomplex’, das die belgische Regisseurin Lies Pauwels 2015 für Hetpaleis in Antwerpen entwickelte, ist schwer vorstellbar, so lange man es noch nicht gesehen hat. 13 Mädchen, alle 13 Jahre alt, schlüpfen in verschiedene Rollen, meistens allein, manchmal mit dem Bodybuilder Stefan Gota als Gegenüber. Aber wenn man die Performance erlebt, kann man nicht anders sein als hingerissen.“
Westfälischer Anzeiger, Ralf Stiftel

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„Der Überschwang dieses so fröhlichen und tief ernsten Abends ist mitreißend.“
Westfälischer Anzeiger , Ralf Stiftel