Bert Neumann, geboren 1960 in Magdeburg, studierte von 1980 bis 1985 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Bühnen- und Kostümbild. Im Anschluss war er für drei Jahre am Hans Otto Theater in Potsdam engagiert. Ab 1988 arbeitete er als freier Künstler. Im selben Jahr begann seine Zusammenarbeit mit Frank Castorf an der Volksbühne in Berlin. 1990 gründete Neumann zusammen mit Lenore Blievernicht und Susanne Schuboth das autonome Grafikbüro LSD. Dieses entwarf in der Folge – vom Programmzettel (statt –heft) bis zum Wahrzeichen des laufenden Rads – das Marketing der Volksbühne. Seit 1992 war er Chef-Bühnenbildner an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Neumann arbeitete in der Folgezeit u. a. mit den Regisseuren Thomas Langhoff, Peter Konwitschny, Christoph Schlingensief und Leander Haußmann zusammen, für dessen Film Sonnenallee er auch die Kostüme entwarf. Kontinuierlich arbeitete Neumann, außer mit Castorf, seit 2000 ebenfalls mit dem Autor und Regisseur René Pollesch zusammen, seit 2003 auch mit Johan Simons. Als Bühnenbildner wirkte Neumann, der bis 2010 neben Castorf Co-Leiter der Berliner Volksbühne war, auch an Theatern wie der Opéra National de Paris und der De Nederlandse Opera, Amsterdam. In den Jahren 2001, 2002, 2003 sowie 2016 wurde er von der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute zum Bühnenbildner des Jahres gewählt. 2009 wurde Neumann zum Mitglied der Berliner Akademie der Künste berufen. Bert Neumann starb überraschend am 30. Juli 2015 im Alter von 54 Jahren. Am Schauspielhaus Bochum ist in der Spielzeit 2018/19 sein Bühnenbild in Johan Simons Inszenierung von Unterwerfung zu sehen, die ursprünglich an den Münchner Kammerspielen entstand. Auch das Bühnenbild von Plattform in Zusammenarbeit zwischen Johan Simons und Bert Neumann entstanden.

Bisherigen Rollen: