Sie gilt als „Königin der autobiografischen Literatur“ und wird von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert: In diesem Jahr erhält die französische Schriftstellerin Annie Ernaux den Nobelpreis für Literatur. Wir lesen aus zwei ihrer wichtigsten Werke: Die Scham und Das Ereignis.

„Annie Ernaux hat die Grenzen der Fiktion gesprengt, die Autobiografie revolutioniert und ein ganz neues Schreiben ermöglicht“, freute sich die Süddeutsche Zeitung anlässlich der Bekanntgabe des Nobelpreises 2022. In Die Scham erzählt Ernaux, ausgehend von einem familiären Erlebnis als Zwölfjährige, vom Wunsch ihrer Eltern nach sozialem Aufstieg und dem demütigenden Rückfall in alte Verhältnisse. In Das Ereignis betrachtet sie rückblickend ihre ungewollte Schwangerschaft und ihre Abtreibung im Jahr 1963, als Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stand und sie als 23-jährige Studentin aus bescheidenen Verhältnissen wusste: Wenn sie ein uneheliches Kind zur Welt bringt, wird sie alles verlieren, was sie sich hart erkämpft hat. – Zwei beeindruckende Werke vom Willen nach Selbstbestimmung und einem Leben in Würde.
 

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  • Annie Ernaux: Die Scham / Das Ereignis
  • Lesung aus den Büchern der Literaturnobelpreisträgerin
  • Mit: Jele BrücknerGina Haller
Alle Beteiligten
Rollenbesetzung