Text
Die Jugend probiert den Umsturz aus. Feiern oder fürchten wir sie?
Da lebt ein 17-Jähriger seit Jahren gefangen in einer despotischen Militärakademie und schreibt sich den ersehnten Umsturz von der Seele. Schreibt von Vatermord und Bandenbildung, vom Aufstand der Jungen gegen die Ordnung der Eltern, von extremer Gewalt, in selbstverständlicher Beiläufigkeit auch gegen Frauen, und von radikalem Denken. Im Zentrum: das beliebte Motiv der verfeindeten Brüder, die auf unterschiedliche Weise Rache nehmen. Am Ende: der Geschmack von Freiheit, die über Leichen geht.
Schiller hat sich mit Karl und Franz Moor den doppelten Angriff auf sein Zeitalter imaginiert. Bis heute brennt sein dramatisches Debüt als Schullektüre die revolutionäre Geste in die Köpfe immer neuer Teenager. In Zeiten, in denen die extreme Rechte den Umsturz propagiert und das Patriarchat sich neu formiert, stellt sich die Frage, ob wir den Aufstand in Schillers Räubern feiern oder fürchten.
Lucia Bihlers Inszenierungen sind voller einprägsamer Bildkompositionen und traumwandlerisch starker Setzungen. Mit Die Räuber stellt sich die Regisseurin erstmals dem Bochumer Publikum vor.
Informationen zum Stück
- Die Räuber
- von Friedrich Schiller
- Regie: Lucia Bihler
- Ort: Schauspielhaus
- Premiere: 20.06.2026
Vorstellungen
Beteiligte
- Regie: Lucia Bihler
- Regie: Lucia Bihler
- Bühne: Wolfgang Menardi
- Kostüm: Leonie Falke
- Musik: Jakob Suske
Pressestimmen
Kooperationen
Gefördert durch die Sparkasse Bochum

