Text
Ein 14-köpfiges Ensemble sucht in der Katastrophe nach einer politischen Revolution, die sich Liebe nennt.
Es muss möglich sein. Dass wir eine liebende Gesellschaft sind. Dass wir teilen, uns supporten, aufeinander achten, denen in Not helfen, ohne Ansicht von Herkunft, Alter, Geschlecht. In zwei Texten, die (nicht nur) 200 Jahre trennen, finden wir die Suche danach.
Auf den ersten Blick strotzt Kleists Novelle Das Erdbeben in Chili nur so vor Gewalt: Zwei Liebenden, die Standesgrenzen trennen, droht der Tod, ein Erdbeben verhindert zwar die Hinrichtung, doch am Ende findet ein Blutbad statt, dass niemand vergisst, der davon liest. Aber zwischendrin hält der Text die Luft an und die beiden finden sich nach der Katastrophe in einem Tal wieder, inmitten anderer Überlebender, es könnte ein Neuanfang sein. Haben sie die feministische Autorin und Soziologin bell hooks gelesen? Die u. a. in ihrem Buch all about love über eine wahrhaft liebende Gesellschaft nachdenkt? Die gegen Patriarchat, White Supremacy und Kapitalismus aufbegehrt und sagt: Es muss möglich sein?
Regisseur Christopher Rüping (Das neue Leben, Trauer ist das Ding mit Federn) sucht mit seinem 14-köpfigen Ensemble und Kleist, bell hooks und Haddaway einen Ausweg aus der verfahrenen Lage der Gegenwart. What is love?
Informationen zum Stück
- All about Earthquakes
- nach Heinrich von Kleist und bell hooks
- Regie: Christopher Rüping
- Ort: Schauspielhaus
- Premiere: 03.10.2025
- Sprache: DE EN
Vorstellungen
Beteiligte
- Regie: Christopher Rüping
- Regie: Christopher Rüping
- Bühne: Jonathan Mertz
- Kostüm: Lene Schwind
- Musik: Jonas Holle, Matze Pröllochs