Text
Krieg führen für den Frieden: Geht das überhaupt?
In der besten aller Welten ist der Frieden ein so selbstverständliches Gut, dass man vergisst, dass er da ist. Doch in unserer Welt ist er fragiler und flüchtiger, als wir nach 1989 in Westeuropa dachten. Seit Russland in die Ukraine eingefallen ist und die Gewalt im Nahen Osten explodiert, steht uns grell vor Augen, dass Krieg weder eine altüberkommene Kategorie noch Frieden for free zu haben ist.
Gut, dass es Pazifist*innen gibt. Doch welchen Preis zahlen andere für unseren Frieden? Wie friedvoll wollen, dürfen wir sein? Oder müssen wir den Frieden mit Zähnen und Klauen und Hand in Hand mit der Rüstungsindustrie verteidigen?
Zeit, sich mit der Ikone des Pazifismus, Mahatma Gandhi, zu beschäftigen. Doch Halt! Gab es nicht in den letzten Jahren zunehmend Risse im reinen Bild dieses Mannes, der wie kaum ein*e zweite*r für Gewaltlosigkeit steht? Wurde er nicht von Sascha Lobo mal als „sagenhafte Knalltüte“ profanisiert? Und warum schiebt sich immer wieder Ben Kingsley ins Blickfeld?
Das niederländische Theaterkollektiv De Warme Winkel entwickelt, mit Snapchat und Yogakenntnissen bewaffnet, eine Inszenierung, die sich um Gandhis Leben legt wie einst die Stoffbahnen des Dhoti um Gandhis Körper.
Audio Inhalte
Informationen zum Stück
- Gundhi
- (Zusammensetzung aus dem englischen Wort für „Pistole“ [Gun] und dem Nachnamen der indischen Friedensikone [Gandhi])
- von De Warme Winkel
- Regie: Vincent Rietveld, Ward Weemhoff, Marieke de Zwaan
- Mit: Jasper Middendorf, Vincent Rietveld, Ward Weemhoff, Alexander Wertmann, Jing Xiang, Marieke de Zwaan, Lukas von der Lühe
- Ort: Kammerspiele
- Dauer: ca. 2:00 Std
- Premiere: 24.05.2025
Informationen zu den Vorstellungen
Hinweis: Die Aufführung enthält Darstellungen und eindrückliche Beschreibungen körperlicher und emotionaler Gewalt. In einzelnen Szenen kommen Nacktheit und Gewehrschüsse vor.
Vorstellungen
Beteiligte
- Regie: Vincent Rietveld, Ward Weemhoff, Marieke de Zwaan
- Endregie: Vincent Riebeek
- Bühne: Theun Mosk
- Kostüm: Ginta Tine Vasermane
- Lichtdesign: Sirko Lamprecht
- Sounddesign: Lysa da Silva
- Dramaturgie: Moritz Hannemann
- Yoga-Coaching: Lea Kallmeier
- Regieassistenz: Leonie Mevissen
- Bühnenbildassistenz: Max Manderbach
- Kostümassistenz: Anna Holtkamp
- Regiehospitanz: Felix Walter
- Kostümhospitanz: Paula Neu
- Inspizienz: Christina Baston
- Soufflage: Isabell Weiland
- Übertitelung: Anette Nierhoff / Frank Hebenstreit
Bilder

© Lalo Jodlbauer

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Marieke de Zwaan, Jasper Middendorf (v. li.)
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Pressestimmen
"Man kommt zurück mit unglaublich vielen Anregungen und ziemlich durchgeschüttelt - durch einen sehr liebevollen, sehr genauen, manchmal auch etwas abgedrehten und verrückten, aber eben einen unglaublich anregungsreichen Theaterabend."
Deutschlandfunk Kultur Fazit, Stefan Keim
"Es ist wie ein Baukasten der guten Ideen, der wunden Punkte und der verschiedenen Performance-Formate, aus dem sich De Warme Winkel bedient. Das ist lustig, ohne lächerlich zu sein. Und das ist beunruhigend, ohne bedrohlich zu sein. Alles im steten Wechsel. Wenn Marieke de Zwaan uns mit sanfter Stimme zu einer Friedensmediation geleitet, uns erst Kind sein lässt, das Gewalt am eigenen Vater mitansieht, dann Erwachsene, vor dem das Kind des Feindes steht. Und uns dann nach unserer Bereitschaft zur Gewaltlosigkeit fragt, während der Raum im Dunkeln liegt und Entspannungsmusik läuft – dann ist das so absurd wie bewegend."
nachtkritik.de, Sarah Heppekausen
"Dieser Abend läuft nicht linear, hat Brüche, auch formal, aber das stört nicht. Zum einen liegt es am präzisen und körperlich sehr präsenten Einsatz der Akteure. Zum anderen daran, dass Probleme eben nicht auf einfache Formeln gebracht werden, sondern ihre Verzwicktheit verdeutlicht wird. Kein bequemer, aber ein bereichernder Abend."
Westfälischer Anzeiger, Ralf Stiftel
Kooperationen
Eine Produktion von Schauspielhaus Bochum und De Warme Winkel

