In der nächsten Ausgabe aus der Reihe Songs & Lyrics by … spielt der Berliner Sänger und Gitarrist Gisbert zu Knyphausen ein komplettes Konzert und talkt zur Einstimmung mit Gastgeber Max Kühlem auf dem Sofa und stellt seine Lieblingsplatten vor.
Spätestens seit seinem zweiten Album Hurra! Hurra! So nicht. aus dem Jahr 2010 gehört Gisbert zu Knyphausen zur ersten Garde der deutschsprachigen Songschreiber. Man sagt, seine Texte seinen meist melancholisch. Doch immer ist da auch ein Hoffnungsschimmer, ein Glaube an das Gute und sehr viel Liebe und Zuneigung für die oftmals hadernden Figuren in seinen Geschichten.
Gisbert zu Knyphausen stammt urspüringlich aus dem Rheingau und studierte in den 2000ern Musiktherapie im niederländischen Nijmegen. In dieser Zeit gründete er das Web-Label Omaha Records, um sich und befreundeten KünstlerInnen eine Plattform für die ersten eigenen Lieder zu geben. „Der interessanteste ungesignte Songwriter der Nation“ schrieb die Süddeutsche Zeitung damals schon.
Das offizielle Debütalbum Gisbert zu Knyphausen erschien dann 2008 bei der renommierten Plattenfirma PIAS. Presse und Publikum waren von den rohen, direkten Songs gleichermaßen angetan. „Zu Knyphausen suhlt sich nie in seinen Niederlagen, er bewahrt sich eine Haltung, die ihn an ein Morgen glauben lässt. Bitte mehr davon!“ forderte beispielweise Der Spiegel.
2009 wurde Gisbert zu Knyphausen, der zwischenzeitlich nach Hamburg übergesiedelt war, mit dem Hans als bester Hamburger Künstler ausgezeichnet. In diesem Jahr fand auch das erste Heimspiel statt, ein fortan jährlich veranstaltetes Sommerkonzert auf dem Weingut seiner Familie in Eltville-Erbach, aus dem sich irgendwann das Festival Heimspiel Knyphausen entwickelte. Mittlerweile ist jede Ausgabe Monate im Voraus ausverkauft und das Line-Up gespickt mit internationalen Perlen und allerlei großen Namen.
2010 erschien besagtes zweites Album Hurra! Hurra! So nicht., das auf Platz 12 in die deutschen Albumcharts einstieg. Eine Nominierung für die 1Live Krone als bester Alternative-Künstler gab es obendrauf.
Im gleichen Jahr veröffentlichte zu Knyphausen gemeinsam mit Nils Koppruch den Song Knochen und Fleisch, der zuvor bereits auf einem Sampler zugunsten des Hamburger Straßenmagazins Hinz&Kunzt erschienen war. Diese Zusammenarbeit bildete den Grundstein für ein außergewöhnliches Projekt: Gisbert zu Knyphausen und Nils Koppruch, der jahrelang als Kopf der Band Fink auf Deutschlands Bühnen unterwegs gewesen war, gründeten Kid Kopphausen, bei der beide als gleichberechtigte Songschreiber auftraten. Nur wenige Wochen nach Veröffentlichung des Kid Kopphauen-Debüts I verstarb Nils Koppruch vollkommen unerwartet und Gisbert zu Knyphausen nahm in den folgenden Jahren erst einmal Abstand von der Musik.
Nach Reisen nach Russland, Albanien, Frankreich oder, auf Einladung des Goethe-Instituts, in den Iran erschien dann 2017 das lang erwartete, immer noch aktuelle Album Das Licht dieser Welt, für das zu Knyphausen mit neuer Band fast zwei volle Jahre unterwegs war.
Seit 2020 ist Gisbert zu Knyphausen zudem mit dem Projekt Husten mit Produzent Moses Schneider und Der dünne Mann auf Tour, neben mittlerweile vier EPs ist 2022 auch das erste Husten-Album Aus allen Nähten erschienen.
- Ort: Schauspielhaus
- Tags: #Musik
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- Gisbert zu Knyphausen
- Moderation: Max Kühlem