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Das alte Europa verspielt seine Zukunft.

In einer Zeit zwischen vergangenen und kommenden Kriegen, zwischen gescheiterten Revolutionen und aufflammenden Hoffnungen versammelt sich eine Handvoll zwielichtiger Gestalten aus verschiedenen Ländern Europas in der Spielhölle von Roulettenburg. Verbunden durch die Netze gegenseitiger Abhängigkeiten, durch Schulden, Liebe, Eifersucht und vor allem durch das liebe Geld, hoffen sie auf Erlösung: auf den großen Gewinn beim Roulette oder eine langersehnte Erbschaft, die sämtliche Probleme auf einen Schlag lösen und die Tür zur Zukunft weit aufstoßen wird. Der eine prekäre Existenz fristende Hauslehrer Alexej glaubt, sich leidenschaftlich in Polina verliebt zu haben, die darum zwar weiß, doch ihre eigenen Interessen verfolgt; während ihr Stiefvater, ein abgebrannter russischer General, einer vorgeblich adeligen Französin namens Blanche verfallen ist und sich bei einem dubiosen Marquis bis aufs Letzte verschuldet hat – der wiederum sowohl Blanche als auch Polina besser zu kennen scheint, als man wissen will. Doch statt der Nachricht vom Tod der reichen Erbtante taucht plötzlich diese selbst auf, quicklebendig und bestens informiert, und verfällt sofort dem Rausch des Spiels – der absoluten Gegenwart jener kleinen Kugel, die taumelnd ihre Runden dreht, bevor sie zufällig zum Erliegen kommt.

Der Roman Der Spieler, der 1866 in nur 26 Tagen unter den Bedingungen eines Knebelvertrages geschrieben wurde, basiert auf Dostojewskijs Doppelleben als Schriftsteller und Spieler. Auf der Flucht vor den Gläubigern und getrieben von seiner Spielsucht verschlug es ihn wieder und wieder in die Casinos der mondänen Kurorte West-Europas, insbesondere in Deutschland. Johan Simons Inszenierung zeigt eine Gesellschaft abgewrackter Spielsüchtiger, in der die Beziehungen zwischen den Einzelnen über die teuflische Liaison von Geld und Status vermittelt werden, und spürt darin unserer Gegenwart nach: einer Welt, die von Zockern regiert wird, die die Zukunft aufs Spiel setzen.

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Informationen zum Stück

  • Ort: Schauspielhaus
  • Dauer: ca. 2:00, keine Pause
  • Premiere: 27.09.2025
  • Sprache: DE EN

Vorstellungen

So.26.10
10 €-Tag
19:00 — 21:00
Schauspielhaus
+ Einführung 18:30
Do.06.11
19:30 — 21:30
Schauspielhaus
So.16.11
19:00 — 21:00
Schauspielhaus
+ Einführung 18:30

Video Inhalte

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Beteiligte

Alle Beteiligten
  • Regie: Johan Simons
  • Bearbeitung: Angela Obst
  • Bühne: Johannes Schütz
  • Mitarbeit Bühne: Daniel Gantz
  • Kostüm: Kevin Pieterse
  • Video: Voxi Bärenklau
  • Lichtdesign: Bernd Felder
  • Soundtrack: Tristan Wulff
  • Dramaturgie: Moritz Hannemann
  • Regieassistenz: Leonie Mevissen
  • Bühnenbildassistenz: Sascha Kühne, Lukas Kötz
  • Kostümassistenz: Anna Holtkamp
  • Videoassistenz: Sascha Kühne
  • Regiehospitanz: Kerem Hillel, Josephine Frederking
  • Kostümhospitanz: Henry Winkler
  • Soufflage: Isabell Weiland
  • Sprachcoaching: Roswitha Dierck
  • Inspizienz: Nora Köhler
  • Silikonmasken: Raquel Bàrbara, Andrea Eusebi, Barney Nicolic, Dennis Penkov
  • Übertitelung: Kerstin Degener, Anette Nierhoff
Rollenbesetzung

Bilder

BO-Book: Das digitale Programmheft

Pressestimmen

Pressestimmen

"Ein bildstarker Abend voller Rhythmus und Drive."
Westfälischer Anzeiger, Ralf Stiftel

"Es ist, als habe Simons das Dostojewskij-Personal in einem Würfelbecher durchgeschüttelt und auf die Fläche geworfen: unruhig fahrige Unglücksritter, umspült von einer luxuriösen Pop-Partitur. Gelegentlich in schummriges Bar-Licht getaucht, dann wieder bei vollem Saallicht, um die Demarkationslinie zwischen Kunstraum und Parkett, dessen erste Reihe auch von den Darsteller*innen besetzt wird, zu schleifen. Ohnehin ist Johan Simons für Identifikation nur noch zu haben, um sie zur Debatte zu stellen und so auszunüchtern. Diesen Simons-Sound und -Stil beherrscht die Gruppe um Victor IJdens & Alexander Wertmann (Alexej), Stefan Hunstein, Karin Moog, Lukas von der Lühe sowie Abenaa Prempeh und Stacyian Jackson aus dem ff."
kultur.west, Andreas Wilink

"Porträtiert wird eine verantwortungslose Gesellschaft, die zwar vergnügungssüchtig, aber nicht vergnügungsfähig scheint. Es ist eine Gesellschaft voller Liebesverwicklungen – jedoch eine, in der es nur Begehren gibt, keine echte Liebe."
Rheinische Post, Dietmar Zimmermann