Sie sind der Chor der glücklichen Lehrer*innen. Sie erzählen aus ihrer Wirklichkeit, aus den Klassen, aus den Lehrerzimmern, von den Konferenzen. Wer sind sie, die unsere Kinder unterrichten? Und wie lautet ihr Alphabet? Ihre Bühne ist ein goldener Boden, ausgelegt im Rathaus, in Schulaulen und Turnhallen, im Kunstmuseum. Fünf Schauspieler*innen und das Bochumer Lehrer*innen-Ensemble treten gemeinsam auf. Und dabei geht es auch um ihre Wünsche für eine Schule der Zukunft. Wie soll es weitergehen mit der Bildung, mit den Kindern, mit der Gesellschaft? Autor Björn Bicker (Urban Prayers Ruhr) schreibt im Auftrag des Schauspielhaus Bochum ein neues Stück. Es kommt zur Uraufführung an besonderen Orten in der Stadt.

Warum das Thema Lehrer*innen?

Björn Bicker: Ganz oft enden politische Debatten mit dem Satz: „Damit müsste man eigentlich schon in der Schule anfangen.“ Egal, ob es um die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft geht oder um den gesellschaftlichen Zusammenhalt – die Pädagog*innen sollen’s richten.

Malte Jelden: Unsere Gesellschaft hat ein schizophrenes Verhältnis zu ihren Lehrer*innen. Keine Berufsgruppe wird gleichzeitig so gebraucht und so fertiggemacht. Mit all diesen Widersprüchen verschaffen wir ihnen jetzt Gehör. Und zwar nicht in der Sprechstunde, nicht im Lehrerzimmer – sondern im Theater, im öffentlichen Raum.

Wie sind deine eigenen Erfahrungen mit Schule?

Malte Jelden: Alle in meiner Familie waren oder sind Lehrer*innen: Großeltern, Eltern, Tanten und Onkels, Cousins und Cousinen. Ich kenne alles: jeden Tag Mittagsschlaf, jede Ferien in Urlaub fahren, Korrigieren bis der Arzt kommt, ständig Klassenausflüge im eigenen Garten. Dass ich selber kein Lehrer geworden bin, hat mir mein Vater bis heute nicht verziehen. (lacht)

Wie entsteht der Text?

Björn Bicker: Ich führe Gespräche mit Lehrer*innen in Bochum, besuche Schulen und Unterrichtsstunden. Ich sammle Material. Und aus dem Material wird sich eine literarische Form ergeben: eine Klage, ein Liebeslied, ein Chor, ein Manifest, eine Farce – oder alles zusammen!

 

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  • Dauer: 1:45h, keine Pause
  • Uraufführung/Premiere: 04.05.2019
  • Sprache: Sprache: Deutsch
Alle Beteiligten
Pressestimmen

Eins mit Sternchen.
WAZ, Sven Westernströer

Dieser Stückauftrag überzeugt – ästhetisch und politisch.
WDR 5 Scala, Martin Burkert

Es gelingt, Schule als Abbild einer Gesellschaft zu zeigen, die vielschichtig ist, deren Widersprüche man aushalten und deren Verbesserung man anstreben muss.
WDR 5 Scala, Martin Burkert

Mehr Pressestimmen

Es ist wahrscheinlich unmöglich, ohne Ironie über Schule zu reden. Der Chor der glücklichen Lehrer*innen kann ein Lied davon singen. So bietet die Aufführung bei allem Ernst auch großen Spaß.
der Freitag , Hanns Küster