1974 bringt Dieter Roth im Eigenverlag Murmel heraus, ein 18 x 11,5 cm messendes Buch mit 176 Seiten auf gebräuntem Papier. Es enthält ein Wort: „Murmel“, in x Varianten. 2012 bringt Herbert Fritsch an der Berliner Volksbühne Murmel Murmel heraus, eine neunzig Minuten währende Vorstellung mit 11 Schauspieler*innen in bunten Kostümen. Sie sprechen ein Wort: „Murmel“, in x Varianten. – Jetzt, nach einem Triumphzug um die halbe Welt, findet die geniale Inszenierung mit ihrem Turboslapstick eine neue Heimat in Bochum. Das Original! Im Schauspielhaus! Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel

Eingeladen zum Theatertreffen der Berliner Festspiele 2013

 

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  • Dauer: 1:30h, keine Pause
  • Uraufführung/Premiere: 29.11.2018
Alle Beteiligten
Pressestimmen

Der Text stand beim Regisseur Herbert Fritsch noch nie im Zentrum. In Murmel Murmel ist Fritsch nun endlich so konsequent, sich, die Schauspieler und die Zuschauer vom Wort- und Sinnbalast zu befreien: neunzig Minuten akrobatisches Körpertheater, famoser Slapstick und rhythmische Tanzgymnastik, unterstützt vom Musiker Ingo Günther und seinem Marimbaphon. Wer will, kann darin einen satirischen Kommentar sehen zur hysterisch-überdrehten Turbogesellschaft, die mit unendlichem Blabla nichts sagt – man kommt aber auch gut ohne aus, wenn man sich einfach am grandiosen Bühnengeschehen erfreut, an Victoria Behrs grellen Sechziger-Jahre-Kostümen, an Fritschs psychedelisch an- und abschwellendem Bühnenbild, das mittanzt und dem dadaistischen Kunsttrip den Rhythmus vorgibt. Fritsch erinnert uns daran, was Theater auch und vor allem ist: eine bunte Schau mit lebendigen Menschen. Bei aller Hysterie hat das Dauer-Gemurmel der Schauspieler, mal solo, mal im Chor, aber auch etwas Meditatives.
Jurybegründung Berliner Theatertreffen 2013

Ein Theaterstück, das aus nur einem Wort besteht, wirkt erstmal nicht sehr verheißungsvoll, doch an diesem Abend kann man lernen, wie verschieden ein einziges Wort klingen kann und welch verschiedene Geschichten man damit erzählen kann, je nachdem wie man es – buchstäblich – in den Mund nimmt. Mal wirkt der Abend wie eine minimalistische Oper, mal wie große Show aus Las Vegas.
Deutschlandfunk Kultur, Andrea Gerk

Dass das anderthalb Stunden lang kein bisschen langweilig wird, sondern im Gegenteil den Lebensmut auffrischt, den Kopf erhellt, das Herz rührt, glücklich und wohlgelaunt macht, ist ein waschechtes Theaterwunder. Dieser Abend ist eine Wohltat der Leere, an der allerdings sehr hart und sehr genau gearbeitet wurde.
Berliner Zeitung, Ulrich Seidler

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Im Grunde muss man sich das Ganze vorstellen, als träfen Charlie Chaplin und Marcel Marceau auf einen psychedelisch entschleunigten Tarantino-Style. Und zwar in einem kongenialen, von Fritsch selbst entworfenen Szenario aus farbigen, hintereinander angeordneten Bühnenwänden, die sich beliebig verschieben lassen und so in Sekundenschnelle neue Räume definieren.
Der Tagesspiegel , Christine Wahl

Fantasievoll, irrwitzig und hinreißend schwungvoll. Wirklich sensationell-verrückt.
FAZ , Irene Bazinger